Über Menschenwelten

Menschenwelten führt die wissenschaftliche Disziplin der Anthropologie und Ethnologie hinaus aus den Hörsälen und Bibliotheken direkt in dein Ohr. Wir geben den spannenden Geschichten über das Menschsein den Platz, den sie verdienen.

Das Konzept: Anthropologie für Alle

Jeden Tag tauchen ForscherInnen, JournalistInnen und Reisende in fremde Welten ein, um ein wenig mehr von unserer eigenartigen Spezies zu erfahren. Die Teilnahme an spirituellen Ritualen, das Familienleben in gleichgeschlechtlichen Ehen oder die gesellschaftlichen Strukturen in Motorradgangs sind nicht nur wissenschaftlich relevant, sondern auch für Laien höchst spannend.

Solche aufregenden Geschichten gehören nicht nur in wissenschaftliche Arbeiten und Hörsäle. In den Köpfen eines breiten Publikums können die Erkenntnisse über das Zusammenleben der Menschen einen Beitrag für Verständnis und Toleranz beitragen. Das Ziel von Menschenwelten ist es, die Begeisterung für Gemeinsamkeiten und Unterschiede des menschlichen Zusammenlebens zu wecken und zu fördern.

Themen, die uns wirklich berühren

Die wissenschaftliche Disziplin der Ethnologie, bzw. Anthropologie, ist heutzutage wichtiger denn je. Die große öffentliche Debatte dreht sich zunehmend um kalte Diskussionen über Daten, technologischen Fortschritt und wirtschaftlicher Entwicklung.

Viel zu oft werden bei diesen Debatten die wesentlichen Fragen nach Zweck und Nutzen der Entwicklung gestellt. Die Anthropologie bietet hier den wichtigen Gegenpol. Als zunehmend dekolonialisierte Wissenschaft stellt sie Normen, Werte und Verallgemeinerungen auf den Prüfstand und kümmert sich um die Essenz unseres Daseins in der Gesellschaft.

Dabei ist die Anthropologie auch eines der spannendsten Forschungsfelder überhaupt. Die Feldforschung fordert höchste Konzentration und die Fähigkeit zwischen den Zeilen menschlichen Verhaltens zu lesen. Die Notwendigkeit, die eigenen Vorstellung ständig auf den Prüfstand zu stellen, sich einer komplett fremden Umwelt auszusetzen und grundlegende Verhaltensweisen wie ein Kind neu zu erlernen, ermöglichen eine völlig befreite Sicht auch auf die eigene Gesellschaft.

Wer sich von anderen Kulturen berühren lässt, lernt vor allem viel über sich selbst.

Die Person hinter der Idee

Nils Heininger, Moderator und Gründer von Menschenwelten, ist auf großen Umwegen zum begeisterten Anthropologen und Menschenentdecker geworden. Vom Rettungssanitäter über Politik- und Wirtschaftswissenschaften bis hin zum Master in Sozialanthropologie war es ein weiter Weg.

Angefangen hat alles mit einem kurzen Praktikum in Pakistan. Die Welt, in der sich Nils wiederfand, war so anders als sein Umfeld zu Hause. Jeden Tag drangen neue Fragen in seinen Kopf. Warum handeln die Menschen wie sie handeln? Warum treffen Menschen in anderen Kulturen ihre Entscheidungen so kompliziert? Und vor allem: Warum fühlt sich alles so anders an und ist doch so bekannt?

Von der Faszination der Kultur und Gesellschaft gepackt, wechselte Nils schließlich zur Sozialanthropologie. Einige Semester lang Vorlesungen und Seminare, ein halbes Jahr in den Slums von Indien und eine Masterarbeit über Aufstiegschancen der untersten Kasten später, hat der frisch ausgezeichnete Uni-Absolvent einige Antworten gefunden – jedoch auch tausende neuer Fragen.

Für Nils war eines klar: Das Abenteuer Menschheit würde ihn niemals loslassen. Seitdem schlägt er sich als freier Fotograf und Autor durch das Leben. Sein Ziel: Möglichst vielen Menschen vor den Kopf zu stoßen. Denn was ihn an der Anthropologie am meisten fasziniert ist, dass sie die eigene Realität auf den Kopf stellt. Indem wir auf andere Strukturen des Zusammenlebens blicken, sehen wir, dass auch unser eigenes Verständnis vom Menschsein nicht universell gültig ist.

Es ist nur eine von vielen Menschenwelten.